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Dos Alemanes

Juni 23, 2021
 
Es gibt etwas Neues und es ist amtlich. Es war super schön mit dem Womo wieder unterwegs zu sein, wieder neues zu entdecken, den Reiseakku wieder aufzuladen und den uns so vertrauten Reisealltag wieder fließen zu lassen. Manchmal haben wir gedacht, wie es wäre, einfach weiterzufahren und dann meldet sich doch das Gefühl, dass wir große Lust auf unser neues Projekt haben… auf einen Campo in Chile. Ja wir haben es getan. Wir sind die stolzen Besitzer von diesen 2,5 Hektar Land, die uns nicht loslassen wollen.

Ein neues Zuhause in einem Land, wie eine Insel umschlossen von den hohen Bergen, ein Land an dem man an einem Tag vom Pazifik bis an die Cordillere fahren kann aber von Nord nach Süd rund 4200 km zurücklegen muss, um es zu durchqueren. Mit einer Natur deren Bandbreite von Gletschern, Regenwäldern, Fjorden, Vulkanen, der trockensten Wüste der Erde, 6000m hohen Bergen, Andenlagunen und Seengebiete, Wäldern mit seltenen Baumarten wie Araukarien und Alerces und 4000 km Pazifikküste bis hin zu abgelegenen Inseln, wie der Osterinsel und einem Teil der Antarktis reicht. Ein Land in dem Vulkane noch dampfen, die Verschiebung der tektonischen Platten täglich irgendwo die Erde beben lässt und Schilder mit Zunami Fluchtwegen zum Alltag gehören. Ein Land in dem dir ein Puma über den Weg laufen kann, du mit Delfinen, Walen und Pinguinen schwimmen gehst, bunte Papageien kreischend über deinen Garten fliegen, du Skorpione aus deinem Badezimmer trägst, dich vor giftigen Spinnen etwas in Acht nehmen musst und besser mit langen Hosen und Handschuhen in der Natur werkelst und jeden Abend bevor du ins Bett gehst erst mal einen Blick unter die Bettdecke wirfst, weil jemand dort auch schon mal eine Schlange vorgefunden hat, die es dort ganz gemütlich fand. Ein Land im dem es Früchte gibt, die wir nicht kannten, Nispero, Cherimoya, Mora, Caigua…, man die Früchte von Kakteen essen kann, man ohne Crema de Leche, Manjar und vor allem Empanadas nicht existieren kann aber auch sicherlich niemals verhungern muss, wo wir gerade im Herbst immer noch Tomaten und anderes Gemüse aus unserem Garten holen und das Kaufen und Verkaufen von allem, was man zum Leben so braucht, am Straßenrand so selbstverständlich dazu gehört. Einem Land, in dem die Menschen zum neuen Jahr „Momos“ verbrennen und Feste gerne tagelang feiern, es ohne laute Musik gar nicht geht, die Menschen in bunten Häusern leben und Hunde selbstverständlich zum Bild gehören, wo alle Hosen, die wir kaufen wollen eigentlich zu kurz sind für uns, weil der Chilene einfach etwas kürzer geraten ist als der Europäer und ein Land in dem uns die Menschen so freundlich und offen begegnen, ein Schwätzchen zum guten Ton gehört und viel und gerne gelacht wird. Ein Land in dem es im Norden zu heiß und zu trocken und im Süden zu kalt und zu nass ist. Wo um uns die Luft so klar und so sauber ist, dass der Sternenhimmel dir einfach nur ein „Wow“ entlockt und auch die Anzahl der internationalen Sternwarten in dieser Gegend erklärt, die Berge aus Edelsteinen und Edelmetallen von Kupfer bis Gold bestehen und Quartz das Universum öffnet. Eine Region, in der die Sonne etwa 320 Tage im Jahr scheint, aber dafür der Wassermangel ein heikles Thema ist, weil ohne Wasser eben einfach nichts wächst….ich könnte endlos weiter schreiben.

Ja und weil es so viel zu berichten gibt und ein neues Projekt auch ein neues Gewand braucht, werden wir auf dieser Webseite nach und nach etwas verändern, erweitern, entwickeln. Klar wird es immer wieder Reiseberichte geben, uns ohne reisen gibt es nicht und Chile und Südamerika haben noch viel zu Entdecken. Aber auch für unseren Campo haben wir viele Ideen und werden euch, wenn ihr möchtet, daran teilhaben lassen, was hier entsteht. Hier wird es in Zukunft etwas zu Obst, Gemüse, Hühner, dem Valle Rio Hurtado geben und Berichte vom Farmersleben von den dos Alemanes auf dem Campo:

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