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Ihr Kinderlein kommet

17. Dezember 2020

Ja auch hier weihnachtet es. Obwohl bei heißen Temperaturen an die 30° bei mir einfach nicht recht die Weihnachtsstimmung aufkommen will, so gefallen mir doch die in der Sonne glänzenden bunten Kugeln und Girlanden und blinkenden Lichterketten an den Häusern in den Abendstunden.


Wir haben unser bestes Weihnachtsgeschenk auch schon bekommen…..Kimmy war hier, ja es hat geklappt, wir hatten immer wieder ein paar Hürden zu nehmen und so einige Male gezweifelt, bis zum letzten Moment am Flughafen Santiago. Nachdem ein sehr netter Herr bei der deutschen Botschaft in Santiago uns den Hinweis gab, dass es Sonderregelungen für den Besuch von Angehörigen in Chile gibt, das nochmal von der chilenischen Botschaft in Hamburg bestätigt wurde, war alles kein Problem. Ich stehe mit vielen Anderen in der Ankunftshalle im Flughafen und beobachte ankommende Außerirdische mit weißen Schutzanzügen und Visieren, bis sie nach langem Warten durch die Tür kommt. Wir können es beide gar nicht fassen, als wir uns in den Armen liegen.

So beginnen spannende 3 Wochen. Kimmy zieht in ihre Gästecabana und nach einem nächtlichen Erdbeben auch vorübergehend wieder aus, wir buddeln gemeinsam im Garten und setzten Tomatenpflanzen, erleben, wie unser erstes Küken aus dem Ei schlüpft, schwimmen im Pool, gehen auf den Markt in Hurtado und müssen Berge von reifen Aprikosen ernten und verarbeiten.



Einer unserer Ausflüge mit dem Womo führt uns ins Elqui Tal. Es ist berühmt für seinen Pisco und seine Magie aus einem umwerfenden Sternenhimmel, allerlei Astronomie und einer besonderen kosmischen Strahlung. Wie auch im Hurtadotal ziehen sich kräftig grüne Weinreben mit den Piscotrauben durch das Tal und die Berghänge hinauf. Doch während das Hurtadotal eher rural daherkommt ist das Elqui Tal durchaus touristisch. Hübsche kleine Orte, nette Lokale, Kunsthandwerkermärkte und natürlich Pisco Destillerien. Wir lassen die Großen wie Capel und Mistral erst mal liegen und besichtigen eine kleine Destillerie in Familienbetrieb. Hier läuft alles noch von Hand und wir erfahren, dass für den Pisco erst ein süßer Wein gekeltert wird, der dann zum Pisco destilliert wird. Der ursprüngliche chilenische Pisco ist klar von der Farbe aber international ist ein im Fass gelagerter goldener Pisco gefragt. Wir werden durch den ehrwürdigen Lagerkeller geführt, der mit Totenschädeln an die Urahnen der Familie und mit Gemälden an wilde Zechgelage erinnert. Zum Schluss noch die Verkostung von verschiedenen Piscos und unser Womo wird mal wieder zum Spritmobil. Ja und dann natürlich mal wieder einen „Pisco Sour“ in einem schicken Lokal in der nächsten Destillerie bei strahlendem Sonnenschein unter einem schattenspendenden Dach….wunderbar😉

Sollte euch danach sein auch mal zu probieren hier ein von Kimmy in ihrer WG erprobtes und für gut befundenes Rezept:

 

Pisco Sour

 

½ Eiweiß

etwas Zucker

4 cl frisch gepresster Limettensaft

6 cl Pisco

zerstoßenes Eis

2 cl Zuckersirup

 

Alle Zutaten im Shaker mit Eiswürfeln schütteln bis ein schöner weißer Schaum entsteht, in gekühlte Gläser füllen und mit einer Prise Zimt garnieren.

 

Salut!!

 


Und weil hier ja so vieles beieinander liegt ging es auch noch mal ans Meer. Wir radeln in La Serena an der Strandpromenade entlang, entdecken nochmal ein paar Fischerorte und werden vom typischen Pazifiknebel eingefangen, der uns dann doch bibbern und schnell wieder in die sonnigen Berge abbiegen lässt. Viel zu schnell vergehen die 3 Wochen und es fällt schwer wieder loszulassen, mit Kimmy war unser chilenisches Zuhause doch so viel mehr Heimat. Aber Kimmy wird wiederkommen, das steht fest, vielleicht mit ein bisschen mehr Zeit.

Lasst es euch trotz allem gut gehen an diesem etwas anderen Weihnachten!


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