Gut geschüttelt..... unterwegs auf Argentiniens Pisten!

15. November 2019

Als wir die ersten Kilometer auf einer recht ruppigen Schotterstraße fahren sind wir uns nicht mehr ganz sicher ob es tatsächlich eine gute Idee war mit unserem „Oldtimer“ hier fahren zu wollen. Die Lenkung schlägt, das Armaturenbrett scheppert und in den Schränken hüpft das Geschirr auf und ab. Wir haben wirklich Angst um unser Mobil und fahren so langsam, dass nicht einmal die Tachonadel ausschlägt. Schon nach 3km brauchen wir eine Pause, wir haben ja nur noch ca. 30km bis zu unserem geplanten Ziel. Wir versuchen es dann mal mit höherer Geschwindigkeit, ca. 30 km/h, haha, aber wenn man dann ein größeres Schlagloch übersieht……….
Als wir am kommenden Tag unseren ersten Plattfuß haben treffen wir Christoph und Claudia aus Namibia. Im Gegensatz zu uns wissen sie wie man auf solchen Straßen fährt. Man muss den Luftdruck auf den Reifen um wenigstens 25% reduzieren damit die Reifen die Straßen Unebenheiten abfedern können. „Man hätte drauf kommen können 😊“
Gesagt, getan: wir lassen Luft ab, sind jetzt tatsächlich mindestens doppelt so schnell unterwegs und können das Scheppern schon besser ertragen. Ach ja: der kaputte Reifen! In jedem Ort gibt es an den Durchfahrtstrassen mehrere Gomerias wo Reifen repariert werden. Wir sind nicht die Einzigen! Unser Reifen lässt sich nicht flicken, ein passender Neuer ist nicht auf Lager und so muss ein Schlauch her. Unser Mobil steht nämlich auf sehr kleinen Füßen mit 14“ Reifen, die gibt es nicht an jeder Ecke.
Wir kaufen noch einen Kompressor damit wir beim Wechsel auf geteerte Straßen wieder Luft auf die Reifen bekommen und weiter geht’s!
Mutig durch unsere neuen gewonnenen Kenntnisse gehen wir die nächsten Etappen an und fahren jetzt zügig auf den Schotterpisten. Wenn es sehr rüttelt versuchen wir auch mal schnell durch zu kommen; wir haben das Gefühl: „langsamer ist auch nicht besser!“ Dann hören wir ein schlagendes Geräusch und stoppen. Ein Hinterreifen ist geplatzt und hängt nur noch in Fetzen auf der Felge. Bisher kannten wir zerfetzte Reifen nur liegend am Straßenrand. So lernen wir gleich wieder 2 neue Dinge: Vielleicht ist es doch besser etwas vorsichtiger zu fahren und eine Reparatur mit Schlauch taugt auch nicht! Wir vermuten das durch die Vibrationen das Ventil abgerissen ist. Unsere Gegenmaßnahme: Wir kaufen 2 neue Reifen mit höherer Traglast für hinten! (Wir sind froh, dass wir welche bekommen haben, bei 14“ winken schon viele Händler ab) So fahren wir jetzt zu den 2 kompletten Ersatzrädern noch einen Ersatzreifen auf dem Dach mit!
Wir werden immer noch gut geschüttelt und sind begeistert wo das Mobil uns so überall hinbringt. Die gemeisterten Pisten gleichen oft Waldwegen am Dörenberg, wir passieren Brücken mit Holzbeplankung ohne Lastangabe und Flussquerungen ganz ohne Brücke. Es ist schon aufregend und bis hierher sind wir überall durchgekommen! Toitoitoi!